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AutorenbildSabine Rentsch

Mach mal Pause!

Aktualisiert: 27. Aug. 2021

Ich kann mich beim Schreiben absolut verlieren. Ich komme vom einen zum anderen und Gedanken poppen auf, wie Glühwürmchen in der Nacht. Um sie nicht zu verlieren, müssen sie natürlich direkt eingefangen und aufgeschrieben werden. So kann es passieren, dass ich mir eine Pause vornehme, sie sogar beginne, jedoch nicht zu Ende geniesse. So wieder mal gestern passiert. Ich war am Schreiben, die Gedanken sprudelten nur so aus mir heraus und nach einer Weile bemerkte ich, dass eine Pause fällig wäre. Ich setzte meine geliebte Kaffeemaschine in Gang. Holte mir eine Frucht, wusch sie und - Ihr ahnt es - sass wenige Sekunden später wieder an meiner Tastatur und schrieb den eben erhaltenen Gedankenblitz nieder. Ich machte keine Pause. Ass keine Frucht und sogar meinen geliebten Kaffee trank ich später kalt. So erging es mir noch zweimal an diesem Tag und das Resultat waren mehrere Stunden an meinem PC und ein wahnsinnig langer und vor allem viel zu komplizierter Text. Dazu kamen trockene und beissende Augen und mein Energielevel, der mit meinem Fibromyalgie-Syndrom eh vermindert ist, war bedenklich tief.

Nun ist es ja nicht nur bei einem Leben mit chronischer Krankheit sinnvoll, öfters kleine Pausen einzulegen. Mehrere Pausen auf den Tag verteilt wären auch wegen unserer limitierten Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit ideal. Unter dem Motto: «mehrere kleine Pausen zugunsten der Produktivität», entwickelte Francesco Cirillo in den 1980-Jahren die Pomodoro-Technik. Den Namen erhielt die Methode vom Design einer Küchenuhr, welche Cirillo zu Hilfe für die Entwicklung nahm. Im Grunde geht es darum, nach jeweils kurzen Arbeitseinheiten von 25 Minuten eine kleine Pause von etwa 5 Minuten einzulegen. Nach vier Arbeitseinheiten folgt dann eine längere Pause von 20 - 30 Minuten und danach beginnt das Vorgehen von neuem.

Dies ist eine mögliche Technik, öfters mal eine Pause einzulegen. Bestimmt gibt es noch viele andere Möglichkeiten, den Energietank wieder etwas aufzufüllen. Ich denke da zum Beispiel an:

  • kurze Mediationen

  • sich etwas bewegen / umhergehen

  • geeignete Übungen aus Yoga oder Pilates oder anderen Techniken

  • den Raum lüften und am Fenster oder wenn möglich draussen eine Atemübung machen

  • kleine Achtsamkeitsübungen

  • zwischendurch 15 Minuten hinlegen; «Power Nap»

Vielen von Euch ist das Thema nicht fremd und Ihr habt bestimmt eigene Erfahrungen damit. Auch für mich ist es keine neue Erkenntnis, dass uns Pausen guttun. Sie helfen uns dabei, länger gesund und leistungsfähig zu bleiben, denn auch wir funktionieren mit leerer Batterie nur schwerlich. Und aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, ist es ein langwieriger und anspruchsvoller Prozess, eine Batterie, die einmal nahezu leer ist, wieder aufzuladen. Von daher muss ich mich immer wieder mal an das «Pause machen» erinnern. Und meine gestrige Erfahrung zeigt mir ganz deutlich, dass es höchste Zeit ist, nicht nur darüber zu schreiben, sondern mich auch wieder vermehrt daran zu halten.

In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt in meine nächste Pause und wünsche Euch eine positive Zeit!


Ps.: Und übrigens, genügend Wasser oder Tee über den Tag verteilt hilft auch bei trockenen Augen ;o)





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